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01.02.2022 Carreras-Stiftung

Eine Million Euro für vier Forschungsprojekte

Unterstützung für Krebsforschung

Das CIO-Gebäude, Foto: Jürgen Schmidt
Das CIO-Gebäude, Foto: Jürgen Schmidt

Die klinische und wissenschaftliche Erforschung von Leukämien und Lymphomen ist einer der großen und etablierten Forschungsschwerpunkte am Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) an der Uniklinik Köln. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung unterstützt Wissenschaftler am Kölner Standort schon seit vielen Jahren. Nun werden drei Projekte neu gefördert und eines verlängert. Die Gesamtfördersumme dieser vier Projekte über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren beträgt insgesamt 1.012.394 Euro.

Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin und CIO Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, freut sich über die umfangreiche Förderung: „Wir haben im Laufe der Jahre von der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung bereits über sieben Millionen Euro für Projekte erhalten. Für das damit verbundene Vertrauen möchte ich mich im Namen aller geförderten Wissenschaftler hiermit ausdrücklich bedanken. Diese finanzielle Unterstützung ist für uns extrem wertvoll und wir sind uns bei der Verwendung sehr bewusst, dass mit diesem Geld auch sehr viel Hoffnung von sehr vielen Menschen verbunden ist.“

Dr. Ulrike Serini, Geschäftsführerin der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung: „Die Forschung, die in Köln geleistet wird, ist herausragend. Wir freuen uns, dass wir den Standort erneut mit vier Projekten weiter unterstützen können und sind sicher, dass auch diese Forschungen zu spürbaren Verbesserungen für die Leukämiepatienten führen werden.“

Die größte neue Einzelförderung geht an eine Forschergruppe mit einem Projekt aus dem Bereich der Palliativmedizin, das sich speziell an Patienten mit einer hämatologischen Krebsdiagnose richtet, die eine allogene Stammzelltransplantation (allo-SZT) erhalten. Bei diesen Patienten bestehen zum Zeitpunkt der Diagnose und im Krankheitsverlauf häufig belastende Symptome bei einer gleichzeitigen Einschränkung der Lebensqualität und Angst zu sterben. Im Rahmen des Projektes soll daher ein palliativ-supportives Therapieangebot entwickelt werden, das die Symptomlinderung optimiert, die Lebensqualität der Patienten und Angehörigen stärkt sowie Angst und Unsicherheiten reduziert. Das Projekt „AlloPaS – palliativ-supportives Therapieangebot in der allogenen Stammzelltransplantation“ wird von Prof. Dr. Steffen Simon, Priv.-Doz. Dr. Udo Holtick und Priv.-Doz. Dr. Marco Herling als ein Gemeinschaftsprojekt der Hämatologie und Palliativmedizin am CIO Köln geleitet.

Prof. Dr. Steffen Simon, Oberarzt am Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln: „Wir drei sehen hier einen wichtigen Bedarf. Anders als bei den soliden Tumoren gibt es für Patienten mit einer hämatologischen Krebsdiagnose und insbesondere im Rahmen der Stammzelltransplantation kaum palliativ-supportive Therapieangebote. In Köln haben wir sowohl langjährige klinische Erfahrung mit dieser Patientengruppe als auch entsprechende Forschungsschwerpunkte. Wir alle freuen uns sehr, dass wir dank der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung das Projekt nun starten können.“

Zwei weitere der geförderten Projekte untersuchen die chronische lymphatische Leukämie (CLL), die häufigste Blutkrebserkrankung bei Erwachsenen. In dem Projekt von Univ.-Prof. Dr. Michael Hallek stehen das Immunsystem und Autoimmunphänomene im Mittelpunkt. Mithilfe moderner Zellanalysemethoden wird das Immunsystem von Patienten mit CLL tiefgehend charakterisiert. Hierbei untersucht Prof. Hallek, welche Veränderungen der Immunzellen zu Autoimmunphänomenen führen und wie diese durch den Einsatz zielgerichteter Therapien beeinflusst werden können.

In dem zweiten CLL-Projekt, das als Folgeprojekt von der Carreras-Stiftung unterstützt wird, arbeitet die Leiterin der Translationalen Krebsforschungsgruppe an der Uniklinik Köln, Dr. Tamina Seeger-Nukpezah, gemeinsam mit Dr. Phuong-Hien Nguyen daran, neue potentielle Therapiestrategien in der CLL zu finden. Sie untersuchen dabei ein Gerüstprotein, um Mechanismen der zellulären Signalweiterleitung zu untersuchen, welche bisher in der Krankheitsentstehung der CLL vernachlässigt wurden. Hierbei fällt ein besonderes Augenmerk auf das Einwandern von Leukämiezellen in Gewebenischen, wo sich diese weiter vermehren können. Hierbei ist es das Ziel, neue Ansatzpunkte für zielgerichtete Therapien zu identifizieren.

In dem dritten Projekt von Univ.-Prof. Dr. Christian Pallasch, dem Leiter des Labors für Mikromilieu und Therapie Maligner Lymphome, geht es um den Einsatz zielgerichteter Therapien bei B-Zelllymphomen. Er untersucht mit seinem Team vor allem die Bedeutung des Gewebes, das die Tumorzelle umgibt und insbesondere die Rolle der Makrophagen als professionelle Fresszellen.