Forschung
Weltweit benötigen schätzungsweise über 40 Millionen Menschen jedes Jahr am Lebensende (WHO 2018) eine palliativmedizinische Versorgung, auch aufgrund des Alterns, altersbedingter Krankheiten und des demographischen Wandels, so dass ein wachsender und dringender Bedarf an Forschung im Bereich Palliativmedizin und End-of-Life Care besteht.
Die Hauptziele unserer Forschung sind:
- Erhöhung der wissenschaftlichen Evidenz für eine bessere Versorgung der Patienten und deren An- und Zugehörigen sowie für bessere Gesundheitsleistungen in den letzten Lebensmonaten unabhängig von Diagnosestellung
- Unser Grundverständnis über klinisch relevante Phänomene in der Palliativmedizin zu erweitern
- Verbesserung der gesellschaftlichen Kompetenz in Bezug auf Sterben, Tod und Trauer
- Und damit: Bestätigung unseres Anliegens, dass die klinisch hochrelevante Palliativ- und Hospizversorgung durch akademische Bemühungen kontinuierlich verbessert werden muss
Ethisch vertretbare Forschung auf diesem Gebiet muss Folgendes berücksichtigen:
- die existenzielle Situation für Patientinnen und Patienten, Angehörige und Personal
- die abnehmende körperliche und kognitive Funktion der Patientinnen und Patienten
- unser komplexes und fragmentiertes Gesundheitssystem
- die Notwendigkeit eines multi-, inter- und transdisziplinären Ansatzes
Unsere Forschungskooperationspartner sind
- innerhalb der Medizinischen Fakultät (z. B. Zentrum für Klinische Studien (ZKS), Institut für Medizinische Statistik und Computerbiologie (IMSB)
- innerhalb der Universität zu Köln (z. B. RFA Versorgungsforschung, Zentrum für Versorgungsforschung Köln (ZVFK), die Fakultäten für Humanwissenschaften und Management, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften)
- innerhalb der Stadt Köln (z. B. CoRe-Net, Stadt, AOK, Palliativ- und Hospiznetzwerk e. V.)
- national (z. B. Center of Integrated Oncology (CIO) ABCD, andere Abteilungen der Palliativmedizin) und
- international (z. B. Best Care of the Dying Collaborative, Dyspnea Society, Princess Margaret Cancer Center Toronto, Public Health Palliative Care International, WeCare: End of Life Care Chair Barcelona, iLive-Projekt, Better-B-Projekt, Cicley Saunders Institute King´s College London)
Unsere Forschung wird oder wurde gefördert durch zum Beispiel das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), den Innovationsfonds, die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Wilhelm Sander-Stiftung und EU-Programme wie Horizon 2020.
Unsere Bemühungen um den Aufbau von Forschungskapazitäten und die Entwicklung von akademischem Personal sind
- kontinuierliche Methodenverbesserung (z. B. Forschungswerkstatt)
- Graduiertenschulen (z. B. GROW)
- verschiedene Trainingsprogramme für Personal und Öffentlichkeit (z. B. Symposien "Palliativ&", Köln-Göttinger Fortbildung (KöGö), European Palliative Care Academy (EUPCA))
Unsere Forschung wird von unserer Forschungskoordinatorin koordiniert.
Unsere aktuellen Forschungsgruppen teilen sich auf in:
Akademischer und beruflicher Werdegang | |
2021 | Habilitation im Fach „Versorgungsforschung und Palliative Care“ |
Seit 07/2013 | Forschungskoordinatorin am Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln |
2015 | Promotion zur Doktorin der Medizinwissenschaften (Dr. rer. medic) (Medizinische Fakultät, Universität Köln) "Schedule of Attitudes toward Hastened Death (SAHD-D) - Validierung eines deutschsprachigen Instruments zur Messung von gesteigerten Todeswünschen bei Palliativpatienten" |
2011 | Promotion zur Doktorin der Erziehungswissenschaften (Dr. paed) (Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät) „Erfolgreiches Altern von Menschen mit Körperbehinderung: das Kohärenzgefühl als Ressource?“ |
2009 - 2013 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln |
2005 - 2009 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der GESIS Leibniz Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Bonn |
2004 | Magistra Artium (M.A.) |
1999 - 2004 | Studium der Sozialen Verhaltenswissenschaften (Psychologie) und Erziehungswissenschaften an der FernUniversität in Hagen |
1999 - 2005 | Freie Mitarbeiterin im Behindertenreferat der Diakonie Bonn |
Forschungsschwerpunkte
Versorgungsforschung im letzten Lebensjahr, Evaluationen von Versorgungsstrukturen (z.B. SAPV, Tageskliniken), Todeswünsche, Palliativversorgung bei Nicht-Tumorerkrankungen, Patientenzentrierung, value-based healthcare
Lehrtätigkeit
Fachblock Medizinische Soziologie (Forschungsprozesse), Seminar
Kompetenzfeld Tod und Trauer, Vorlesung
Ringvorlesung Research Track
HTA Seminar, Gesundheitsökonomie
Methoden der empirischen Sozialforschung
Mitgliedschaften
Consilium für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität zu Köln (Vertreterin der medizinischen Fakultät)
Mitglied Steuerungsgruppe CoReNet
Mitglied Steuerungsgruppe Caring Community Köln
AG Forschung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP)
Persönliches Mitglied des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung (DNVF)
Abgeschlossene Projekte
Case Management in einem sektorenübergreifenden spezialisierten Palliativzentrum (Deutsche Krebshilfe)
Entwicklung eines sektorenübergreifenden Versorgungskonzepts für schwer betroffene MS-Patienten in der Region Köln / Bonn (DMSG)
Multiple Sclerosis and Palliative Care: Assessing Unmet Needs“ (Gemeinnützige Hertie-Stiftung)
Die Erlebniswelt von Palliativpatienten: Erstellung von Lehrmaterial (DKH)
Validierung eines deutschsprachigen Instrumentes zur Messung eines gesteigerten Todeswunsches (DFG)
Advance Directive and Health Care Proxy – Strengthening cancer patient autonomy by improving surrogate decision making (CIO)
LYOL-C Das letzte Lebensjahr in Köln (BMBF)
APVEL- Evaluation der SAPV (GBA Innovationsfonds)
Reviewer (Auswahl)
Palliative Medicine
Journal of Palliative Medicine
European Journal of Public Health
Zeitschrift für Palliativmedizin
PLOS One
Social Work in Health Care
Psycho-Oncology
Journal of Patient-Reported Outcomes
Kölner Forschungswerkstatt
Im Rahmen der Forschungswerkstatt treffen sich Forscherinnen und Forscher des Zentrums für Palliativmedizin der Universität zu Köln, um gemeinsam an ihrem Datenmaterial zu arbeiten. Die Treffen zur Auswertung qualitativer und quantitativer Daten finden sechs-wöchentlich statt.
Ansprechpartnerin: Priv.-Doz. Dr. Dr. Julia Strupp (julia.strupp@uk-koeln.de)