Implementierung einer minimal invasiven Intervention (MINI) in nephrologische Facharztpraxen

zur Stärkung der personenzentrierten Versorgung von Patienten mit akuter Nierenschädigung (AKI), chronischer Nierenerkrankung (CKD) und terminaler Niereninsuffizienz (ESRD)

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Wissenschaftliche Leitung: Priv.-Doz. Dr. Dr. Julia Strupp (Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln), Priv.-Doz. Dr. Linus Völker (Innere Medizin II, Uniklinik Köln)
Ansprechpartnerin: Jana Frey
Laufzeit: 11/2023 -10/2025
Fördernde Institution: Dr. Werner Jackstädt-Stiftung
Kontakt: palliativzentrum-mini-neph@uk-koeln.de

Projektkurzbeschreibung

Nephrologie und Palliativmedizin werden oft als unterschiedliche und gegensätzliche Versorgungsoptionen angesehen. Beobachtungen aus eigenen Studien (Last Year of Life Study-Cologne (LYOL-C) I und II) zeigen, dass in der Versorgung terminal Nierenkranker eine Diskrepanz zu den aktuellen palliativmedizinischen Empfehlungen besteht. Aufgrund der unterschiedlichen Grunderkrankungen, Krankheitsstadien und sehr variablen Krankheitsverläufe besteht kein Konsens über den adäquaten Zeitpunkt der Integration von Palliativmedizin bei diesen Patienten. Hinzu kommen Unsicherheiten im Umgang mit sterbenden Patienten und ihren Angehörigen sowie die fehlende, aber wichtige Thematisierung der Unheilbarkeit.

Hier setzt das Projekt MINI-Neph an, in dem die im Projekt LYOL-C-II entwickelte zweiseitige (d.h. auf Leistungserbringer und Patienten bezogene) minimal-invasive Intervention (MINI) in nephrologischen Facharztpraxen implementiert werden soll, um deutlich früher im Krankheitsverlauf eine palliative Mitbetreuung zu initiieren. Ziel der MINI ist die Stärkung der personenzentrierten Versorgung von Patienten mit akuter Nierenschädigung (AKI), chronischer Nierenerkrankung (CKD) und terminaler Niereninsuffizienz (ESRD) durch frühzeitiges Erkennen eines palliativen Behandlungsbedarfs, um Informationsdefizite zu überwinden, eine interdisziplinäre Versorgung zu fördern und so die weitere Versorgung proaktiv gemeinsam mit den Patienten und ihren Angehörigen zu gestalten. Dies kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und Versorgungslücken bei CKD- und ESRD-Patienten zu schließen.

Methode

  • Schulung der Mitarbeitenden (n=20-50)
  • Implementierung der im Rahmen des BMBF-Versorgungsforschungsprojekt LYOL-C-II entwickelten zweiseitigen minimal Invasiven Intervention (MINI), in ausgewählten nephrologischen Facharztpraxen (n= 3-4)
  • Qualitative Fokusgruppen mit Versorgern (n=5-10)
  • Quantitative Mitarbeitendenbefragung im Prä/Post-Design (n=20-50)
  • Quantitative Fragebogenbefragung von Patienten (n=20)
Priv.-Doz. Dr. Dr.--Strupp-Julia
Priv.-Doz. Dr. Dr. Julia Strupp
-Frey-Jana
Jana Frey, M. Sc. Health Education and Promotion